20 Oktober 2024

[Rezension] A Song to Drown Rivers von Ann Liang

 *Werbung/Rezensionsexemplar

A Song to Drown Rivers
von Ann Liang
Übersetzt von Michelle Gyo

Verlag: Knaur HC
Erscheinungstermin: 01.10.2024

Gebundenes Buch: 24,- € (D)
Seitenzahl: 384

ISBN: 978-3-426-29346-1

Auch erhältlich als E-Book
und Hörbuch



In diesem Roman geht es um die Geschichte der jungen Xishi, die etwa um 500 v. Christus lebte und als eine von vier Schönheiten in die chinesische Geschichte einging.

Sie wurde von Fanli, dem obersten Minister des Königs von Yue, zur Spionin ausgebildet und als Konkubine in den Palast des verfeindeten König Fuchai von Wu eingeschleust, um der Armee der Yue einen Überfall zu ermöglichen. Während der Ausbildung verliebt sich Xishi in Fanli und auch ihm ist sie nicht gleichgültig, doch seine Priorität gilt dem Auftrag seines Königs. Und so übergibt er Xishi an Fuchai.

Was sich im ersten Moment vielleicht banal anhört, war ein lebensgefährliches Unterfangen. Nur ihrer übernatürlichen Schönheit ist es zu verdanken, dass König Fuchai Xishi seine Aufmerksamkeit schenkt. 

Der Roman wird aus Sicht von Xishi erzählt. Als Leser nimmt man so an all ihren Gedanken und Gefühlen teil und kommt ihr auf emotionaler Ebene näher. Zu Beginn sind ihre Ambitionen von Hass und Rache geleitet, für die sie gute Gründe hat. Doch im Verlauf der Geschichte spürt man ihre innere Zerrissenheit und auch Schuldgefühle. Sie muss über einen langen Zeitraum schier Unmenschliches leisten, darf nie die Maske zu ihren wahren Gefühlen und ihrem Auftrag fallen lassen. 

Obwohl es in der Entwicklung der Geschichte wiederholt größere Zeitsprünge gibt, wird das Tempo zunehmend höher und es kommt immer wieder zu dramatischen und tragischen Ereignissen.

All die Intrigen die bei Hofe gesponnen werden und  Xishis Handlungen, waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle für mich und ich musste mir zeitweise ins Gedächtnis rufen, zu welcher Zeit dieser Roman spielt. 

Mit manchen Protagonisten habe ich schon gelitten und auch geweint, so herzzerreißend und bildlich ist es geschrieben.

Dieser Roman ist stellenweise schon auch brutal. Dabei spielen Ehre, Stolz und gesellschaftliche Normen eine große Rolle.

Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und da ging es mir persönlich ein bisschen zu schnell. Da war keine Zeit zum durchatmen, das Geschehene sacken zu lassen. Es war regelrecht ein Showdown.

Nachdem ich die letzten Worte gelesen hatte, hat mich diese Geschichte noch eine ganze Weile gedanklich beschäftigt, weil ich durch das was passiert ist doch noch sehr betroffen war.

Der Autorin Ann Liang ist mit der Neu-Interpretation dieser alten Legende eine atemberaubende Geschichte gelungen. Es ist ein mitreißendes Drama mit ganz großen Gefühlen und viel Tragik.








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